Hallo! Ich grüße Sie!


Soll ich Ihnen verraten, worin das Geheimnis besteht, ein Schriftsteller werden zu können? Vielleicht möchten Sie ja auch einmal ein Buch schreiben, am Anfang vielleicht auch erste mal eine Kurzgeschichte. Da wäre es sicher hilfreich, wenn es ein Patentrezept oder wenigstens eine Zauberformel gäbe, die es ermöglicht garantiert ein brillianter Autor werden zu können.


Sie ahnen es gewiss: Es gibt kein Geheimnis, keine Formel, kein Rezept. Ich zum Beispiel habe es unzählige Male begonnen, aufgegeben, neu versucht, abermals sein lassen, abermals begonnen. Und so weiter und sofort. Dann kam es sogar noch dazu, dass mir ein damals sehr bekannter Journalist - ich habe ihn sehr bewundert - mir mitteilte, dass die ihm von mir zuvor überlassene Leseprobe für einen Roman kompletter Bockmist sei, und ich es doch einmal mit Blockflötespielen probieren sollte. Erst viel später wurde mir klar, dass ein Nachrichtenjournalist kein Belletristik-Kritiker ist, er es zwar wohl ernst meinte, es eben nur nicht besser wissen konnte.


Frustrierend war das dann dennoch und hat mich einige Zeit gekostet, bis mein Wunsch zu schreiben meine Frustration über das Gehörte überwog und ich es trotzig wieder versuchte.



Erschwerend kam dann noch hinzu, dass ich einen Beruf ausübte, der mich zu einem durchaus gefragten Experten werden ließ und ich immer wieder fachliche Abhandlungen schreiben, Artikel in Zeitungen verfassen und sogar eine stattliche Anzahl von Fachbüchern veröffentlichen konnte. Derlei Schreiben war natürlich keine Herzensangelegenheit und hinderte mich zudem belletristisch zu arbeiten.


Als mich dann einmal der Chefredakteur einer Fachzeitschrift fragte, ob ich nicht eine Seite in seiner Weihnachtsausgabe mit etwas Lustigem füllen wolle, schrieb ich tatsächlich eine erste kleine Satire, auf die dann einige folgen sollten. Ich wurde im Zuge dessen sogar MItglied in der Hamburger Autorenvereinigung und erhielt die große Ehre, eine Geschichte von mir auf einer Lesung mit dem Satiriker Gabriel Laub zu präsentieren. Es keimte so die Hoffnung in mir auf, dass es dann doch etwas besser als "Bockmist" sein müsste, was ich da so zusammengeschrieben hatte.


Leider sollten noch einige Jahre ins Land gehen, sich zudem auch enttäuschende Begegnungen einstellen. Bis ich dann tatsächlich meinen Weg als Belletristik-Schriftsteller gehen durfte. So traf ich vor vielen Jahren einen Litaraturagenten aus Berlin, der vor Freude glänzte, als er sich mir als Literaturmanager für meine Vermarktung anbot, Der Haken war, dass er hiefür eine Summe per Sofortzahlung verlangte, für die ich nahezu einen ganzen Verlag hätte erwerben können. Von solchen "Agenten" gibt es leider immer noch viel zu viele, die es allein darauf abzielen, den hoffenden Jungautor um sein Erspartes zu bringen, dieses mit dem dubiosen Versprechen, ihn dafür berühmt zu machen.



Denn unabhängig aller materiellen oder medialen Erfolge ist es das Schreiben selbst, welches meine Erfüllung ist. Eine harte Arbeit, ja, aber eben auch eine sehr befriedigende. Eine Geschichte zu erfinden, sie auszumalen, sie so zu erzählen, dass sie als gut und schön befunden werden kann, das ist die so wunderbare Arbeit. Alles andere ist dann nicht mehr relevant.


Es ist die Leserschaft selbst, welche durch ihren Konsum meiner Erzählungen das wichtigste Werturteil fällt. Wird ein Buch, eine Geschichte gelesen, so ist mein Ziel erüllt. Und nur die Anerkennung von Ihnen, meinen Lesern, ist bedeutend. Denn diese lässt sich nicht kaufen. 


So danke ich Ihnen für Ihre Kritiken und Zuschriften, Ihre Bewertungen meiner Arbeit. Ich schreibe inzwischen ein wenig weiter, denn es treibt mich immer noch an die Tastatur, zum nächsten Kapitel, hin bis zum vorerst letzten Satz, um kurz darauf wieder einen vorerst ersten zu schreiben. Worte, Sätze, Buch um Buch. 


Ihr


Stefan G. Rohr

stefan.rohr@belletristik.online



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Autoren-Vitae:


Stefan G. Rohr, gebürtiger Norddeutscher, schrieb neben seinen beruflichen Aktivitäten bereits lange Zeit Satiren und sammelte auf diese Weise seine ersten literarischen Erfahrungen. Seit 2015 aber widmet er sich als Belletristik-Autor ausschließlich noch dem Genre der Gesellschaftsromane.


Sein Stil: sprachlich anspruchsvoll, dennoch locker und leicht zu lesen, humorvoll und spritzig, oft aber eben auch mit einer Beimischung philosophischer und hintergründiger Themenwelten.


In seinen größeren Romanen versteht er es meisterhaft, anfänglich scheinbar zusammenhanglose Erzählstränge nach und nach miteinander zu verknüpfen und damit seine Leserschaft zu fesseln.


Werksüberblick:


  • Das Kontingent (Roman, 2015)
  • Der Funke eines Augenblicks (Roman, 2018)
  • Der Sommer mit dem Krähenmann (Novelle, 2018)
  • Das geliehene Glück des Samuel Goldman (Roman, 2019)
  • Am anderen Ende der Sehnsucht (Novelle, 2020)
  • Konfrontation mit einer Selbstvernichtung (Sachbuch, 2020)
  • Herr und Untertan (Roman, 2021)


Er gehört seit vielen Jahren der Hamburger Autorenvereinigung an und ist Mitglied des Schriftstellerverbandes Schleswig-Holstein.


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